Ertüchtigung der Abwasseraufbereitungsanlage einer russischen Brauerei

Für eine Brauerei im Westen von Russland hat CUSS im Jahr 2018 den Auftrag bekommen eine Kläranlage zu entwerfen und zu montieren. Die Anlage ist auf eine tägliche Abwassermenge von 2.255m³ ausgelegt.

DIE AUFGABENSTELLUNG

Um die geforderten Abwasserwerte einzuhalten, wurde durch CUSS eine Anlage entworfen, in der eine anaerobe und aerobe Reinigung des Abwassers vorgesehen ist. Um den TSS-Gehalt im Abwasser zu verringern und um Phosphor zu entfernen wurde außerdem die Dosierung von Fällungsmittel vorgesehen. Durch die niedrigen Temperaturen im Winter musste während der Designphase darauf geachtet werden, dass ein Einfrieren der Anlage verhindert wird. Darum wurde die Anlage vollständig innerhalb eines Gebäudes errichtet. Größere Becken wurden teilweise im Boden versenkt wodurch die Gebäudegröße und die Menge an benötigtem Isolationsmaterial minimiert wurde. Bei Bedarf wurden Rohrleitungen isoliert. Auf große Sedimentationsbecken wurde verzichtet und die Trennung von fester und flüssiger Phase findet direkt in den eingesetzten SBR-Becken statt.

Als erster Klärungsschritt wurden ein Grob- und anschließend ein Feinsieb installiert, um abrasive Stoffe aus dem Abwasser zu entfernt. Anschließend wird das Abwasser homogenisiert und neutralisiert. Aus dem Ausgleichsbecken wir das Abwasser in einen UASB-Reaktor mit interner Rezirkulation geleitet. Durch die Rezirkulation kann auch bei schwankendem Abwasserzufluss die notwendige Fließgeschwindigkeit im UASB garantiert werden. Um die für den anaeroben Abbau erforderlichen Bedingungen zu kreieren, werden dem Abwasser außerdem automatisch Nährstoffe zugegeben und wird der pH kontrolliert. Die notwendige Abwassertemperatur von 35-38°C wird durch eine automatisierte Erwärmung des Abwassers durch Dampf garantiert. Das während der anaeroben Phase entstehende Biogas, welches anschließend sicher verbrannt wird. Eine Verwendung des Biogases im Boiler wurde durch den Kunden nicht vorgesehen.

Durch die anaerobe Behandlung werden circa 75-85 % der organischen Belastung aus dem Abwasser entfernt. Um die notwendige Klarwasserqualität zu erreichen ist ein weiterer aerober Schritt notwendig. Dieser findet in zwei parallel geschalteten SBR-Becken statt. Durch das Verwenden von SBR-Reaktoren und der Dosierung eines Fällungsmittels ist eine separate Trennung von fester und flüssiger Phase nicht notwendig. Das Klarwasser aus den SBRs kann über einen Zwischenbecken direkt abgeleitet werden.

Der im System entstandene Überschussschlamm wird in einem Schlammspeicher zwischengelagert und anschließend in einer Schlammpresse entwässert.