Ammonium-Entfernung
Ammonium ist für den Menschen im Allgemeinen nicht gesundheitsschädlich. Der Grenzwert beträgt nach der Trinkwasserverordnung (TrinkwV) 0,5 mg/l.
Höhere Ammoniumkonzentrationen können jedoch zu einem Wachstum von Nitrifikanten führen.
Damit verbunden ist eine starke Sauerstoffzehrung sowie, bei unvollständiger Nitrifikation, die Bildung von Nitrit. Dieses ist aufgrund seiner hohen Toxizität mit einem wesentlich strengeren Grenzwert von 0,1 mg/l belegt. Die autotrophen Nitrifikanten und ihre Zerfallsprodukte können heterotrophen Mikroorganismen als Nahrungsquelle dienen und damit zu einer sekundären Verkeimung des Wassers beitragen. Die Anwesenheit von Ammonium führt bei der Desinfektion mit Chlor zu einer hohen Chlorzehrung und der Bildung von Chloraminen. Diese weisen eine wesentlich geringere Desinfektionswirkung auf und können bei längeren Aufenthaltszeiten wieder zerfallen und Ammonium freisetzen (THM-Bildung).
Spezielles Verfahren der Chriwa: Trockenfiltration
Ein von der Chriwa entwickeltes Verfahren zur Entfernung von Ammonium, ist die Trockenfiltration. Hierbei wird mittels Druckluft im Gleichstrom das zu behandelnde Wasser durch eine Filterschicht gefördert. Es bildet sich eine Mehrphasenströmung aus, wobei der Porenraum der Filterschicht gleichzeitig vom Wasser in Form eines dünnen Rieselfilms und von der Luft durchströmt wird. Hierdurch werden auch die unteren Schichten mit Sauerstoff versorgt, sodass hier eine Nitrifikation durch die Bakterienstämme Nitrosomonas und Nitrobacter stark gefördert wird. Das Ammonium wird hierbei zu Nitrat umgewandelt. Für Nitrat sind deutlich höhere Grenzwerte als für Ammonium zulässig.
Ein weiterer Vorteil der Trockenfiltration ist, dass Prozesse wie die Entfernung von Eisen/ Mangan und Fremdgasen (H2S/ CH4, etc.) aus dem Wasser ebenfalls stattfinden.