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Fest-Flüssig Trennung

Um die vorgegebenen Klarwasserwerte einzuhalten, spielt oft auch die Entfernung von im Wasser befindlichen Feststoffen eine essenzielle Rolle. Bei diesen suspendierten Stoffen (TSS – „total suspended solids“) kann es sich z.B. um Fette aus der Lebensmittelindustrie oder Belebtschlammreste aus der biologischen Reinigung Handeln. Um die geforderten Abwasserwerte dennoch zu erreichen können verschiedene Technologien eingesetzt werden. Die Effektivität dieser Technologien kann durch die Zugabe von Flockungsmitteln erhöht werden:

 

Rundräumer

Bei einem Rundräumer handelt es sich um ein großes rundes Sedimentationsbecken, das langsam und kontinuierlich gefüllt wird. Partikel können sich am Boden des Beckens absetzen, während Klarwasser kontrolliert überläuft und abgeführt wird. Durch einen langsam rotierenden Räumer am Boden des Beckens wird das sedimentierte Material entfernt. Da dieses System von den Sinkeigenschaften abhängig ist, müssen schwimmende und schwebende Stoffe wie z.B. Fette vorher entfernt werden. Rundräumer sind wartungsarm und können auch große Mengen Abwasser behandeln und werden darum oft in kommunalen Kläranlagen eingesetzt. Sie beanspruchen jedoch viel Platz.

 

Kettenräumer

Der Kettenräumer arbeitet nach demselben Prinzip wie der Rundräumer. Das Abwasser wird zur Stagnation gebracht und Feststoffe können sich am Boden des Beckens absetzten. Dort werden diese mit Hilfe von an Ketten befestigten Schiebern in einen Schlammtrichter befördert und abgezogen. Klarwasser wird an der Oberseite des Systems abgezogen. Wie bei anderen auf Schwerkraftbasierten Technologien ist die Entfernung von schwimmenden oder schwebenden Stoffen nicht möglich.

 

Druckentspannungsflotation

Bei diesem Verfahren wird Gas unter Druck in dem Abwasser gelöst. Während einem folgenden abrupten Druckabfall findet eine Ausgasung statt. Hierbei entstehen feinste Gasbläschen, die zusammen mit kleinsten Feststoffen Agglomerate formen und aufsteigen. Die sich an der Oberfläche sammelnden Stoffe können abgeräumt werden. Besonders für die Behandlung von fetthaltigen und emulsionsähnlichen Abwässern z.B. aus der Milchindustrie wird dieses Verfahren angewendet.  

 

Lamellen-Schrägklärer

Ein Lammellen-Schrägklärer nutzt wie ein gewöhnliches Sedimentationsbecken (Rundräumer) das schwerkraftbedingte Sinken einzelner Feststoffteilchen. Durch ein System aus schräg angeordneten Lamellen, durch die das Wasser geleitet wird, erhöht sich die Effizienz des Sedimentiervorganges. Hierdurch verringert sich der Platzbedarf der Anlage deutlich schwebende oder schwimmende Stoffe wie z.B. Fette können durch einen Lamellen-Schrägklärer nicht abgetrennt werden. Das Prinzip wird in den beigefügten Bildern erläutert.

 

Krählwerk

Während der biologischen Behandlung von Abwasser entsteht Überschussschlamm. Mit einem Trockenmasse Anteil von circa 1% können erhebliche Abfallmengen anfallen. Eine Entwässerung zur Reduktion des Abfallstroms ist unbedingt erforderlich. Als vorbereitender Schritt der Entwässerung kann der angefallene Schlamm in einem Krählwerk vorverdickt werden. Ein Krählwerk ist vom Aufbau und der Funktionsweise vergleichbar mit einem Rundräumer. Nur wird auch an der Oberfläche anfallender Schwimmschlamm abgezogen und der Inhalt des Beckens durch Rührstöber gemengt.

 

Hydrozyklon

In einem Hydrozyklon wird der Abwasserstrom durch eine Kreiselbewegung Fliehkräften ausgesetzt. Diese Fliehkräfte sorgen dafür, dass schwerere Partikel sich nach außen absetzten. Mittig in dem Zyklon kann Klarwasser abgezogen werden. Ähnlich wie bei Schwerkraft-Abscheidern, können keine schwimmenden Stoffe entfernt werden (z.B. Fette)

 

Kiesfilter

Bei dieser Technik, die auch Sandfiltration genannt wird, wird das vorgereinigte Abwasser durch ein Kiesbett geleitet und von diesem gefiltert. Hierbei kann das Wasser sowohl von oben nach unten (Druckfilter) als auch von unten nach oben (Raumfilter) durch das Kiesbett geleitet werden. Das Arbeitsprinzip der beiden Methoden ist dasselbe. Das Wasser wird mechanisch gefiltert und Feststoffe bleiben im Kiesbett zurück. Der Filter muss regelmäßig durch Rückspülen gereinigt werden und erfordert regelmäßige Wartungen. Dafür sind Kiesfilter auch bei größeren Abwassermengen äußerst effektiv und dabei platzsparend.

 

Aktivkohlefilter

Ein Aktivkohlefilter hat eine dem Kiesfilter sehr ähnliche Funktionsweise. Jedoch wird das Wasser anstatt durch ein Sand- durch ein Aktivkohlebett geleitet. Hierbei werden größere Partikel aus dem Wasser gefiltert. Zusätzlich besitzt Aktivkohle durch seine einem Schwamm ähnelnde poröse Struktur und einer feinkörnigen Form eine reaktive Oberfläche von 300-2000 m² pro Gramm. An dieser Oberfläche werden sich im Wasser befindliche Stoffe gebunden und aus dem Wasser entfernt. Im Gegensatz zu anderen Filtern können durch einen Aktivkohlefilter auch im Wasser gelöste Farb- oder Geruchsstoffe entfernt werden. Eine Regelmäßige Säuberung des Filters und ein Austausch oder eine Behandlung (Reaktivierung) der Aktivkohle ist jedoch notwendig, um die reinigenden Eigenschaften zu erhalten.