Neubau der Anaerobstufe für eine Brauerei-Kläranlage in Kroatien

Für eine bestehende Fabrik zur Herstellung und Abfüllung von Bier in Kroatien wurde die Firma CUSS im Jahr 2008 nach einem Vergabeverfahren ausgewählt die Kläranlage, für das anfallende Produktionsabwasser, zu bauen.

DIE AUFGABENSTELLUNG

Ziel der Errichtung einer Kläranlage für die Reinigung des hoch belasteten Produktionsabwassers war die Reduzierung der organischen Belastung des Wassers von 3500 mg/l im Zulauf um > 80% um den gesetzlich Vorgaben gerecht zu werden um weiterhin die Erlaubnis zu erhalten, das Abwasser in das Kanalsystem einleiten zu dürfen. Weiterhin sollten hierdurch die Gebühren gesenkt werden.

Die Herausforderung bestand einerseits in der sehr großen Menge anfallenden Abwassers sowie der überdurchschnittlich hohen Belastung mit Feststoffen sowie Organik.

Das Unternehmen CUSS entwickelte auf Grundlage dieser Anforderungen sowie weiteren Abwasserkennwerten ein individuelles Verfahrenskonzept. Weiterhin erfolgte eine individuelle Anlagendimensionierung und Berechnung aller Verfahrensschritte um einen zuverlässigen Anlagenbetrieb für alle möglichen Szenarien der Abwasserquantität und –Qualität sichern zu können. 

In einer ersten mechanischen Reinigungsstufe werden Feststoffe, die mit dem Abwasser zur Kläranlage transportiert werden, von diesem Strom abgetrennt und entwässert.

Anschließend wird das gesiebte Abwasser unter anoxischen Bedingungen vor versäuert. Durch die gewählte Technik kann der Chemikalienverbrauch in diesem Prozessschritt minimiert werden.

Insbesondere bei anaeroben Reinigungsprozessen ist die Vorreinigung von großer Bedeutung da die Biomasse hohe Anforderungen an Umgebungsbedingung wie Temperatur, pH-Wert, Abwasserzusammensetzung und geringen Feststoffanteil stellt.

Die biologische Reduzierung der hohen organischen Fracht erfolgt in einem UASB (upflow anaerobic sludge blanket) Reaktor in Betonbauweise, dessen Design durch die Ingenieure des Unternehmens CUSS optimiert wurde. Die Vorteile dieses Verfahrens gegenüber anderen Techniken sind ein geringer spezifischer Energiebedarf sowie geringe Betriebskosten. Neben den elektrischen Komponenten und dem geringeren Chemikalienbedarf ist dies darauf zurückzuführen, dass verglichen mit aeroben Verfahren deutlich weniger Überschussschlamm gebildet wird und folglich keine Entsorgungskosten anfallen.

Weiterhin besteht die Möglichkeit die Energiebilanz der Anlage weiter zu verbessern. Im Prozess entstehendes Biogas, könnte zur Energie- und Wärmegewinnung genutzt werden.

Um eine zukünftige Erweiterung dieses Anlagenteils ohne Betriebsunterbrechungen realisieren zu können wurden bereits in der Planung durch die Firma CUSS die notwendigen Vorkehrungen getroffen.

Um eine unbedenkliche Einleitung des Abwassers zu ermöglich erfolgt nachgeschaltet eine Wiederbelüftung des Ablaufs aus dem UASB-Tank. Auch im Falle von Geruchsentwicklung wurden Präventivmaßnahmen zur Abluftreinigung getroffen.

Das Anlagenkonzept zeichnet sich durch eine individuelle Planung unter Berücksichtigung aller Stoffflüsse sowie eine unter Umweltgesichtspunkten optimalen Auswahl von Verfahrenskombinationen aus. Im gesamten Aufbereitungsprozess erleichtert der Einsatz von EMSR-Technik die Bedienung der Anlage und ermöglicht die Überwachung des ordnungsgemäßen Betriebs.